Ich mag Geburtstage.
Manche mögen sie nicht, weil sie ja dann schließlich älter werden – aber jetzt mal im Ernst: wir werden doch jeden Tag älter, was sagt da schon die offizielle Nummerierung aus?

Ich mag meine Geburststage, weil sie Gelegenheiten schaffen: Gelegenheit, liebe – zum Teil selten getroffene – Menschen zu versammeln. Gelegenheit, inne zu halten. Gelegenheit, ausnahmsweise (und auch nur kurz!) mal mit Allem zufrieden zu sein und sich am Geliebtwerden zu freuen.

Viele Menschen sehen in der eigenen Geburtstagsfeier nur die Arbeit – und deshalb feiern sie nicht gerne. Natürlich ist es anstrengend, zu planen, einzukaufen, zu kochen und zu richten. Aber ich mache diese Arbeit gerne. Denn nicht nur werde ich gefeiert – sondern ich kann den Anlass dazu nutzen, mich zu bedanken. Natürlich spreche ich das nicht hochoffiziell aus (find ich albern) – aber wenn jedes Jahr aufs neue die gleichen Menschen im Haus sind, so heißt es ja auch, dass sie mich schon lange begleiten. Sie ertragen meine Schrullen (ja, auch ich habe Schrullen), meine Ecken und Kanten (wobei natürlich nur böse Stimmen behaupten, sie hätten ständig blaue Flecken!) – genau wie ich Ihre. Dafür können sie sich dann ja an ihrem Geburtstag bedanken… 😉

Wieder Andere feiern nicht gerne, weil es ihnen zu teuer ist. Hmm, natürlich ist es teuer. Ausreichend Getränke und leckeres Essen muß schon sein. Wobei auch hier „teuer“ relativ ist. Lade ich ins Restaurant mit allem Drum-und-Dran, so wird es sicher teurer als wenn ich eine Mitbring-Party in den eignen vier Wänden organisiere. Der Geldaufwand lässt sich in Grenzen halten. Es kommt nur darauf an, ob man ein Händchen dafür hat, Wertschätzung auch ohne Kavier und Champagner auszudrücken. Warmes Bier und kalte Pizza (die Familienpizzen vom Lieferservice – ihr wisst bestimmt alle wovon ich rede!*schüttel*) sind wohl nicht der richtige Weg. Je nach Geldbeutel können auch belegte Brote; Salat und kaltes Bier eine tolle Feier ausstatten.

In einem besonders stressigen Jahr haben wir auch einmal die Variante „Wir fahren weg und machen uns gar keine Arbeit!“ versucht. Nicht, dass es nicht schön gewesen wäre. Wir waren in einem netten Hotel, genossen die Zweisamkeit und zum Frühstück kam das Personal „Happy Birthday“-singend mit Torte an den Tisch… aber davon abgesehen, dass diese Aktion teurer als jede Geburtstagsfeier zu Hause war, war ich nicht glücklich. Mir fehlte der Trubel, die albernen Gespräche und die spontanen Sing- und Tanzaktionen meiner Freunde. Das hat sowas von „Haus am See“, von Angekommen-sein.
Einmal im Jahr. 🙂