Von Frauke habe ich bisher nur gehört, und zwar viel Gutes. Ich hielt EFT nämlich lange Zeit für einen Rechtschreibfehler! In meiner Welt gibt es ja nur ETFs – und die Vorstellung, körperlich an Glaubenssätzen zu arbeiten erschien mir irgendwie befremdlich. Wikipedia liefert auch nichts Handfestes, ich konnte mir nicht recht eine Meinung bilden. Jetzt, nach Fraukes Erklärung allerdings, passt mir das Ganze schon viel besser ins Bild: Natürlich steckt viel mehr dahinter, ich ziehe nun aber Analogien zum Ankern aus dem NLP mit gleichzeitiger Affirmationsarbeit – und das ist etwas, was ich verstehen kann. Lasst Euch überraschen von einer ganz anderen Herangehensweise!

Liebe Frauke, was bedeutet „Money-Mindset“ für Dich überhaupt, wie bist Du zu diesem Thema gekommen?

Mir ist schon lange bewusst, wie wichtig die innere Einstellung in fast allen Bereichen des Leben ist, und dass es wichtig ist, diese Einstellung bewusst verändern zu können. Das hat mich vor allem an EFT fasziniert, dem Klopfen von Meridianpunkten in Verbindung mit gezielten Sätzen, das richtig angewendet recht schnell zu Veränderungen der inneren Einstellung führt. Ich habe unendlich viele Fallberichte gelesen und auf Grund dieser Begeisterung meine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie gemacht. Ursprünglich habe ich angenommen, dass ich EFT dafür einsetze, bei Krankheiten oder Verletzungen die Heilung zu beschleunigen, leichte Traumata aufzulösen, oder negative Glaubenssätze umzuschreiben.
Dann habe ich vor einigen Jahren mit einem amerikanischen Marketing-Coach gearbeitet, die sich neben marketingnahen Themen wie ideale Kunden, Systemen etc. auch um das eigene Mindset gekümmert hat, also die innere Einstellung zum Business. Und natürlich ging es auch um die innere Einstellung zu Geld.

In meiner Arbeit mit Klienten habe ich gleichzeitig immer wieder festgestellt, dass es Muster gibt, die einen großen Einfluss auf die finanzielle Situation meiner Klienten haben. Das können Glaubenssätze oder Selbstzweifel sein, was sicherlich vielen bekannt ist. Hier wirkt EFT prima.

Viel spannender und auch viel weniger bekannt ist aber die Arbeit mit dem Familiensystem, mit dem interne Regeln z. Bsp. über Geld, oder welche Jobs oder Einnahmequellen akzeptabel sind, weitergegeben werden. Eine andere häufige Regel ist die Begrenzung von Reichtum auf ein ganz bestimmtes Niveau (“Du willst mehr Geld haben als Vater?” “Mehr als 3,000 Euro im Monat sind nicht drin, sonst bist du ein ekliger Bonze.”). Häufig gelten auch für Frauen andere Regeln als für Männer. Diese Regeln sind natürlich nicht offen wahrnehmbar, sondern werden von uns eher unbewusst im Kindesalter erlernt oder aus dem Verhalten der Eltern und Großeltern abgeleitet.

In der Arbeit mit den Klienten geht es daher oft etwas detektivisch zu, wenn wir diese Regeln sichtbar machen, um sie dann verändern zu können. Aha-Erlebnisse sind dabei häufig, und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ganz wichtig ist aber, das am Ende unserer Arbeit eine Veränderung der Familienregeln steht, die es meiner Klientin ermöglicht, auch finanziell ihre Ziele zu erreichen.

Wer kommt zu Dir , welche Menschen sind Deine Kunden?

Meine Klienten sind hauptsächlich Frauen. Häufig haben sie studiert, häufig haben sie Familie, und sie möchten ganz konkret Dinge in ihrem Leben ändern. Sie sind auf diesem Weg mit “normalen” Methoden nicht wirklich weiter gekommen und möchten nun anders an die Sache herangehen. Manchmal gibt es dabei aktuelle Anlässe, unangenehmen Erinnerungen und Erlebnisse, manchmal auch körperliche Symptome – das ist individuell sehr unterschiedlich. Meistens finden sie mich über die Website, mit den Stichworten EFT und Familie.

Wie kann ich mir Deine Arbeit ganz praktisch vorstellen? Was genau tust Du mit Deinen Kunden, bzw. was „passiert“ mit Ihnen, wenn Ihr miteinander arbeitet?

Ganz praktisch höre ich meinen Klientinnen zuerst einmal genau zu, mache eine Anamnese und erarbeite ein Ziel, das messbar und positiv formuliert sein muss. Je nach dem, was der Klient mitbringt und sich von der Arbeit erhofft, schaue ich auch in das Familiensystem (manchmal über ein Genogramm) und bearbeite gemeinsam mit meinen Klienten einschneidende Erlebnisse, hinderliche Glaubenssätze oder erlernte Verhaltensregeln.

Ich möchte dazu eine Geschichte erzählen, die so zwar nicht passiert ist, die aber durchaus meine Erfahrungen mit Klienten und Freunden repräsentiert:
Eine Klientin bat um Hilfe, sie wollte endlich mehr Geld im Leben haben und nicht länger immer wieder kurz vor teuren Überziehungszinsen stehen. Ich fragte sie also, wie das mit dem Geld bei ihr läuft. Schnell wurde ein Muster deutlich: Immer, wenn sie etwas Geld angespart hatte und 1.000 Euro auf dem Konto überschritten waren, passierte etwas, das sie wieder auf knapp über Null zurückwarf. Mal brauchte das Auto eine Reparatur, mal war eine Krone fällig, und mal machte sie Urlaub oder kaufte ein teures Möbelstück.
Wir arbeiteten an dem Muster und hoben ihre mentale “Geldgrenze” auf 5.000 Euro an. Wir klopften einige Runden, bis sie sich mit dem Gedanken wohlfühlen konnte, so viel Geld zu besitzen (und einen Teil davon anzulegen).

Hier ist ein typischer Klopfsatz, mit dem wir gearbeitet haben. Dabei gebe ich die Worte vor und klopfe an mir selbst, und die Klientin folgt mir einfach und macht alles nach. Ich beobachte sie dabei genau, um zu sehen, welche Formulierungen “landen” und welche nicht.

Auch wenn ich gelernt habe, dass es gut ist, mit wenig Geld auszukommen, und dass reiche Leute böse Leute sind, bin ich okay so wie ich bin, und ich erlaube mir jetzt, mich mit 5.000 Euro auf dem Konto ganz wohl zu fühlen.

Leider reichte das nicht. In der nächsten Sitzung schauten wir uns ihre Familienregeln an, indem wir nachschauten, wie es Frauen in ihrer Verwandtschaft ging. Wieder zeigte sich ein negatives Muster: Verheirateten Frauen ging es gut, sie hatten in der Regel einen gutverdienenden Mann. Manche machten selbst Karriere.
Aber keine einzige unverheiratete Frau hatte Glück mit Geld. Praktisch alle lebten auf Sozialhilfeniveau. Offenbar gab es eine unausgesprochene Regel für Frauen in der Familie: Heirate, wenn du ausreichend Geld willst. Und tatsächlich kannte meine Klientin mehrere Tanten, die erst dann gut verdienten, nachdem sie geheiratet hatten.

Wir entwickelten eine neue Regel, um diese alte, überkommene Familienregel zu ersetzen und klopften einige Runden damit. Ich frage dabei übrigens immer wieder ab, wie “richtig” oder “wahr” sich so eine Regel anfühlt.

Auch wenn es in unserer Familie die unausgesprochene Regel gibt, dass Frauen Reichtum nur über eine Heirat erlangen können, bin ich okay so wie ich bin, und ich erlaube mir jetzt, diese Regel für das 21. Jahrhundert umzuschreiben, so dass alle Frauen in meiner Familie reich sein dürfen, ohne auf Männer angewiesen zu sein.

Auch hier brauchten wir einige Runden, doch dann fühlte es sich für meine Klientin sehr stimmig an, dass sie gut verdienen und das Geld auch behalten durfte. Ein halbes Jahr später hatte sie einen neuen Job und ein richtig gutes Gehalt.

Veränderungen im Mindset machen so etwas möglich, und mit EFT lässt sich die innere Einstellung schnell und gründlich verändern. Ich liebe diese Arbeit.

Wie ist Dein Geschäftsmodell, womit verdienst Du Dein Geld?

Ich arbeite in der Regel mit meinen Klientinnen in Einzelsitzungen, wobei ich auch Pakete von mehreren Sitzungen anbiete, um für beide Seiten die Planung leichter zu machen. Ich habe in Kiel einen schönen Praxisraum, biete meine Hilfe aber auch international auf Deutsch und Englisch über Skype an. Mein Einkommen aus der therapeutischen bzw. Coaching-Arbeit ergänze ich mit einer Halbtagsstelle im Verwaltungsbereich und dem Schreiben von Büchern, was mir die Sicherheit gibt, mir Klienten auch manchmal “aussuchen” zu können, wenn jemand gar nicht zu mir passt.

 

Lebenslauf:

Eigentlich wollte Frauke ja Lehrerin werden. Nach dem Examen fand sie aber ihre Leidenschaft für das Romanschreiben und sagte der Uni ade. Ein paar Jahre später entdeckte sie EFT – und war sofort fasziniert. Um es verantwortungsvoll anwenden zu können, machte sie zusätzlich noch den Heilpraktiker für Psychotherapie. Seit 2009 arbeitet sie sowohl therapeutisch auch als Coach mit EFT und Familienstellen, dem zweiten Schwerpunkt ihrer Ausbildung bei Paracelsus.
Sie bildet sich kontinuierlich fort, denn auch bei Klienten mit “kleineren” Traumata will sie fundiert helfen können.

Website: www.klopfen-in-kiel.de

Facebook: Frauke Möbius -EFT in Kiel

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Email: fm@klopfen-in-kiel.de

 

Eine Auflistung aller Portraits über Money-Mindset-Arbeiter findest Du im Eingangsartikel Money-Mindset: Was ist das eigentlich?

 

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