Seit dem 01. August und dem Inkrafttreten der neuen gesetzlichen Regelungen zur Honorarberatung ist die gesamte Branche froh darüber, dass nun (mehr oder weniger) klare Definitionen geschaffen wurden. Es herrscht eine

vordergründige Akzeptanz der neuen Gegebenheiten

Liest man aber zwischen den Zeilen der vielen Kommentare und Artikel der verschiedenen Marktteilnehmer, so hat sich die Diskussion um das Thema Honorar/Provision eher ein weiteres mal verschärft.

Von vorne lächeln und von hinten in die Waden beißen ist mies, egal ob dafür Honorar oder Provision bezahlt wird:images
aussagekräftigstes Sympton hierfür dürfte wohl bereits erfolgte Abmahnandrohungen bezüglich noch nicht erfolgter Umschreibungen sein.
(Einige zukünftige §34h-ler sind noch nicht eingetragen, da die Bürokratie vielerorts den zügigen Eintrag in die entsprechenden Register verhindert hat.)

Es scheint, als ob das Provisionslager einfach nicht verstehen kann,dass

Honorarberatung mehr als ein Geschäftsmodell ist

– und deshalb auch keine Konkurrenz, gegen die sich diese ermüdende Windmühlenfechterei lohnen würde.

Die Meinung „Grundlegend tun beide guten Berater, egal ob HB oder PB den gleichen Job! Sie hören ihrem Kunden zu und empfehlen dann passende Produkte.“ (aus einem Kommentar von W.W. ) ist falsch verstandene Honorarberatung.

Denn sie iZeit für Veränderung SCHWARZst nicht „die (altbekannte) Finanzberatung, die eben mit Honorar entlohnt wird“, sondern sie ist die

logische Konsequenz eines neuen Zeitgeists und eines neuen Verbraucherwillens.

 

In der ungesunden Konzentration auf diese leidige Honorardiskussion übersieht die Provisionsberatung nämlich den Kundenwillen.

Sie so ist so damit beschäftigt, die bestmögliche, steuergünstigste, allumfassendste Beratungsform zu sein, dass sie stur am Trend vorbei schaut:
es ist egal, ob die fachliche Qualifikation bei den Provisionsberatern genauso gut ist und es ist auch egal, ob das Gros der Beratungen tatsächlich kundenwohlorientiert ist
– der Kunde will eine andere Art der Beratung und eine andere Form der Dienstleistung.

Der Kunde will König sein.
Der Kunde will wissende Entscheidungen treffen.
Der Kunde will Vertrauen können.

Der HB- Kunde ist eben nicht der Kunde, der genausogut auch nach Provision beraten werden könnte – sondern es ist der Kunde, der mit der provisionsbasierten Finanzberatung nicht mehr glücklich zu machen ist.
Es ist die Sorte Verbraucher, die aus der Provisionsberatung (auch aus der Guten) herausgewachsen ist.

Die Provisionsberatung wird nicht einen Euro weniger verdienen weil es die Honorarberatung gibt.

Sie wird weniger verdienen, weil es weniger Provisionskunden gibt.

Die Nachfrage bestimmt das Angebot.