Letzte Frage – diesmal von mir an Euch:Advent Calendar Stars Blue/Red
Wie selbstlos ist der institutionalisierte #Verbraucherschutz? Ist auch er am Ende nur Selbstzweck und williger Nutznießer des bestehenden Systems?

Mein Anlaß zu dieser Frage:
Letztens veröffentlichte „Die Welt“  ein Interview mit Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, über das Vorhaben, in Schulen fächendeckend „Verbraucherbildung“ zu lehren.

In dem Artikel schreckte mich die Antwort auf diese Frage am meisten auf:
Welt: „Der Bedarf an Verbraucherbildung ist also offensichtlich. Aber können ein paar Wochenstunden Unterricht solche Defizite beheben?“
K.M.: „Natürlich nicht, aber was ist die Alternative? Wenn bestimmte Kompetenzen in Familien kaum vermittelt werden und wenn die Warenwelt immer komplizierter wird, dann ist ein schulischer Schwerpunkt Verbraucherbildung besser als untätiges Zuschauen. Es wäre doch schon ein Gewinn, wenn möglichst viele junge Menschen nicht mehr alles glaubten, was ihnen irgendwelche Hochglanzprospekte versprechen…“

Mir scheint aus dieser Aussage hauptsächlich Hilfosigkeit und Resignation zu sprechen: der mündige Bürger ist letztenendes pure Fiktion – Finanz- und Verbraucherbildung sind bunte Luftballons, die im Alltags-Nirwana der Ahnungs- und Verantwortungslosigkeit davonschweben…
Nun weiß ich aber aus Erfahrung, dass auf adäquate Weise vermittelte Finanzbildung – gerade in der jungen Generation – Berge versetzen kann.

Was tut also emanzipierte Finanzfachmännin und praxiserprobte Geldlehrerin? Sie bietet per twitter (es lebe die moderne Welt der Kontaktaufnahme!) Unterstützung an:

ich -> @Klaus_Mueller  https://www.geldlehrer.de  unterrichten #Finanzbildung – wären Erfahrungen aus der Praxis fürs Curriculum hilfreich?

KM: „@geldwert_anette Dazu bräuchten wir eine Verständigung, was „Praxis“ bedeutet. Provisionsgetriebenen #Verkaufsdruck meinen wir sicher nicht.“

ich -> „@Klaus_Mueller Ich sprach von Erfahrungen aus der Unterrichtspraxis für #Finanzbildung i.d.Schule, wir machen das ja schon länger.“

KM: @geldwert_anette Didaktische Kompetenz ist sicherlich notwendig. Es geht ja um Schüler_innen und nicht um einen Monolog vor leeren Rängen.

ich -> Genau. Inhalte vorbeten +“Du sollst…!“ aufoktroyieren bilden keine eigene Meinung + keine innere Haltung = leeres Wissen.  Deshalb Angebot, zu unterstützen. Ernstgemeinter #Verbraucherschutz kann auch vom Markt kommen! 🙂 @Klaus_Mueller #nichtalleübereinenKamm

KM: @geldwert_anette Der „Markt“ ist mir zu abstrakt, #Verbraucherschutz entsteht durch verantwortungsbewusste Akteure und Regeln.

ich -> Verstehe die Aussage nicht: gibt es verantwortungsbewusste Akteure nur in den eigenen Reihen, @Klaus_Mueller?

KM: @geldwert_anette Nein, wo haben Sie das denn gelesen? Es kommt mE auf Kompetenz, Unabhängigkeit und Transparenz an. #GenauLesen

ich -> Deshalb ja mein Unverständnis: was haben Akteure und Regeln mit Unterstützungsangebot aus Unterrichtspraxis zu tun?@Klaus_Mueller

KM: @geldwert_anette Viel, aber Thema ist komplexer als in 140 Zeichen Platz ist. #Verbraucherzentralen u @vzbv werden Dialog 2014 fortsetzen.

Da bin ich gespannt und wünsche frohe Weihnachten….

Davon abgesehen, dass Nicht-User jetzt auch mal Einblick in die beschränkte Kommunikationswelt von Twitter bekommen haben: Ich weiß nicht, was ich von diesem „Gespräch“ halten soll.
Wisst Ihr, was Ihr davon haltet?